Kampfwagenpläne für 1919

Aufstellung weiterer Kampfwageneinheiten:

Die für das Jahr 1919 angedachten Offensiven sollten mit weiteren Kampfwageneinheiten und teilweise auch mit neuen Kampfwagentypen unterstütz werden. Es sollte drei Typen von Kampfwagen zum Einsatz gebracht werden:

  • Überschwere Kampfwagen (K-Wagen)
  • Schwere Kampfwagen (A7V und erbeutete Mark IV)
  • Leichte Kampfwagen (LK I / II / III)

Hinsichtlich der schweren Kampfwagen war keine Aufstellung weiterer A7V Einheiten geplant, sondern vielmehr sollten weitere Beute-Kampfwagenabteilungen aufgestellt werden. Hierfür war gegen Ende des Krieges bereits der Befehl und die Planung zur Aufstellung einer zweiten Bayerischen Sturmpanzerwagenabteilung erfolgt. Für die erste Württembergische Sturmpanzerwagenabteilung war bereits Personal im Zulauf, wie Eintragungen und Stempel in Wehrpäßen belegen. Wie weit die Pläne für eine erste Sächsiche Kampfwagenabteilung gediehen waren ist aktuell unbekannt. Es gibt jedoch Gerüchte, dass für diese ebenfalls schon Personal abgestellt war bzw. soll sogar schon mit der Ausbildung begonnen worden sein.

Leichter Kampfwagen II (LK II):

Der LK II war eine Weiterentwicklung des LK I, welcher sich als nicht wirklich serienproduktionsfähig erwies. Der LK wurde, nach Vorbild des Britischen Whippet (Mark A), als sogenannter „Schnelltank“ mit zwei Mann Besatzung entwickelt. Er konnte entweder mit einer Kanone (3,7 cm oder 5,7 cm), oder mit einem MG bewaffnet werden. Er sollte, in mehreren hundert Exemplaren gebaut, die Hauptlast in den geplanten Deutschen Panzer-Massen-Angriffen während der großen Frühjahrsoffensiven des Jahres 1919 tragen. Natürlich waren diese Planungen hinsichtlich Verfügbarkeit von Rohstoffen, Leistungsfähigkeit der Rüstungsproduktion, sowie dem dazu notwendigen ausgebildeten Personal völlig realitätsfern. Wieviel LK II wirklich produziert wurden ist unklar, aber nach aktuellem Stand der Forschung wurden nach dem Waffenstillstand illegal 10 Stück nach Schweden und 14 Exemplare nach Ungarn verkauft. Das Modell LK III kam über das Planungsstadium nicht hinaus. Ein Exemplar aus schwedischen Beständen steht heute im Panzermuseum Munster.

LK I vermutlich während einer Fahrerausbildung an der Geländefahrschule in Zossen bei Berlin
(Sammlung des Verfassers).

Kolossal-Wagen (K-Wagen):

Der K-Wagen wurde als Großkampfwagen entwickelt und sollte als rollende Festung inmitten der vielen leichten Kampfwagen agieren. Er war über 13 m lang und ca. 150 to schwer. Er sollte mit vier 7,7 cm Kanonen und sieben MGs bewaffnet werden und 28 Mann Besatzung haben. Bei Waffenstillstand im November 1918 waren zwei Exemplare fast fertig. Den Wunsch der Konstrukteure, wenigstens eine Probefahrt zu unternehmen wurde von den Alliierten abgelehnt. Die beiden Fahrzeuge mussten auf Anordnung der interalliierten Kontrollkommission verschrottet werden.

K-Wagen (retouschierte Abbildung)
Urheber: Mulhollant, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons